Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki möchte mit der Neugestaltung des Diözesanpastoralrats (DPR) die gesamte „Vielfalt der Menschen und Lebensumstände“ im Erzbistum Köln widerspiegeln und auch Menschen eine Stimme geben, „die vielleicht auf unseren gewohnten Wegen nie eine Chance hätten, sich auf dieser Ebene einzubringen“.
Im Gespräch mit der Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln erklärte Woelki am Donnerstag, es sei ihm ein großes Anliegen, „dass der Wissens- und Erfahrungsschatz möglichst vieler Menschen im Erzbistum im neuen DPR fruchtbar wird für die nötigen strukturellen, aber noch mehr für die geistlichen Aufbrüche, zu denen wir uns gemeinsam in der Kirche von Köln auf den Weg machen wollen“. Der Kölner Kardinal reagierte so auf die Kritik an der Umstrukturierung des Diözesanpastoralrats, die zuvor aufgekommen war.
Woelki setzt zentrale Forderungen des Synodalen Wegs nach Maßgabe Roms um
Dass Menschen auch per Bewerbung und Losverfahren ins Gremium gewählt werden könnten, diene laut Woelki dem Ziel des Ganzen: „vor Ort als Kirche von Köln den Auftrag Jesu zu erfüllen, sein Evangelium allen Menschen zu verkündigen“. Damit das gelingen könne, seien alle „aufgerufen, ganz neu missionarisch Kirche zu sein“, sagte der Kardinal. Durch das Losverfahren könnten auch jene engagierten Katholikinnen und Katholiken sich einbringen, „die nicht in einem der Verbände organisiert sind, einem Gremium angehören oder in einem Beschäftigungsverhältnis zum Erzbistum stehen“.
Dazu gehörten „auch Mitglieder der muttersprachlichen Gemeinden, die immerhin gut 20 Prozent der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum ausmachen“. Man wolle bei der Zusammensetzung zudem „genauso viele Frauen wie Männer“ ins Gremium holen, so Woelki weiter.
Mit dieser Neugestaltung des DPR setzt der Kölner Erzbischof die zentralen Forderungen des Synodalen Weges nach der Maßgabe Roms um: Laien bekommen Verantwortung, „wo es kirchenrechtlich möglich ist“. Zusätzlich sollen „die positiven synodalen Erfahrungen“ der Weltsynode in Rom mit aufgenommen werden. Woelki wörtlich: „Die Teilnehmer waren von der besonderen Haltung des Aufeinander-Hörens, des Miteinander-Betens und des Miteinander-Gehens begeistert.“ DT/dsc
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