Bei der UNUM — dem großen überkonfessionellen Glaubensfest vom 20. bis 23. Juni in der Münchener Olympiahalle - wollen die Initiatioren „Menschen in Gebet und Anbetung zusammenbringen und für unser Land und unsere Zeit beten“, aber auch „für die ganze Welt und ausdrücklich auch für den Nahen Osten“ - und zwar über die Konfessionsgrenzen hinweg. Das sagte einer der UNUM-Begründer, Gerhard Kehl, in einem am Mittwoch auf „katholisch.de“ veröffentlichten Interview. Es werde Lobpreis- und Sprecherzeiten geben, „wo es auch um inspirierende Vorträge geht, nicht nur geistige Schonkost“: Menschen sollen auch zum Nachdenken angeregt werden. Erwartet werden bis zu 8000 Teilnehmer.
Kehl, der Gründer und Leiter der Jordan-Stiftung und der „AlpenChurch“ in Kempten im Allgäu ist, liegt das Miteinander der Christen schon seit Jahren auf dem Herzen. Es gäbe zwar „ekklesiologische und theologische Unterschiede“, aber auf der Ebene des Gebets und der Anbetung könnten Christen leicht zusammenkommen, ist er überzeugt. Die UNUM sei eine Einladung, sich um das Kreuz und Christus zu versammeln. „Wir haben kein Mandat, die Kirchen zu vereinen, wir wollen die Einheit des Gebets.“
"Große Sehnsucht nach einer persönlichen Gottesbeziehung"
Weiter sagt Kehl im Interview, er erlebe „eine starke Zunahme an Einheit, wie Christen unterschiedlicher Konfessionen anfangen, aufeinander zuzugehen“. Es koste etwas, "Sachen zusammen zu machen. Aber ich glaube, dass es das wert ist." Johannes 17 sei ihm dabei ein Leitvers: „Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast." Dem wolle man mit der Konferenz nachspüren, „auch wenn wir das nicht alles völlig erfassen können“, so Kehl.
Ob Katholiken, Evangelischen, Orthodoxe, Neuapostolische — alle seien „miteinander unterwegs und immer wieder gefragt, aus einer Tradition, die Glaubensinhalte über Generationen transportiert, diese Inhalte frisch und lebendig ins Jetzt zu übertragen und Menschen von heute einen Zugang dazu zu geben.“ Er stelle fest, dass es trotz der vielen Kirchenaustritte „über alle Konfessionsgrenzen hinweg“, auch bei Atheisten und Menschen, die nicht kirchlich sozialisiert seien „eine große Sehnsucht nach einer persönlichen Gottesbeziehung“ gebe.
Gebet macht den Unterschied
Gemeinsam mit Fadi Krikor, Gründer vom „Father's House for all Nations“, das unter anderem im Nahen Osten humanitäre und geistliche Arbeit leistet, hat Kehl die UNUM organisiert und das Programm zusammengestellt. Dass dieses stark charismatisch gefärbt ist und viele Erweckungsbewegungen vor Ort sein werden, liege an der Prägung von Krikor und Kehl. „Wir haben schlicht die Menschen ausgewählt, die authentisch erschienen“, erklärt Kehl. „Viele der Sprecher kennen wir seit Jahren.“
Ob das alles richtig sei oder nicht, wüssten sie nicht. Sie seien einfach kühn und mutig vorausgegangen und hätten die Menschen angefragt. Einen kirchen politischen Hintergedanken hätten sie nicht gehabt. Es gehe um etwas anderes. Kehl glaubt, „dass unser irdisches Zusammenkommen vielleicht auch eine himmlische Reaktion hervorruft. „In dieser Einheit kann sich etwas ereignen, das Gebet kann einen Unterschied machen.“ DT/dsc
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