Erzbischof Zbignevs Stankevics von Riga, Delegat der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) für Neuevangelisierung, betrachtet die Bereitschaft der Gläubigen zur Mission als zentrale Herausforderung der Katholiken in Westeuropa. „Unsere wichtigste Aufgabe besteht darin, die Gläubigen aufzuwecken und in ihnen das Bewusstsein ihrer Taufgnade und des Wirkens des Heiligen Geistes in ihnen zu stärken.
Die Routine überwinden
Wer sich klar macht, dass er im Heiligen Geist getauft worden ist, möchte den Glauben an andere weitergeben. So kann die Welt verändert werden“, erklärt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Er selbst fühle sich in charismatischen Bewegungen wie der von dem kanadischen Geistlichen James Mallon gegründeten Initiative zur Erneuerung der Pfarreien „Divine Renovation“ zuhause. Nach wie vor stellten die Pfarreien das weltweit größte Netzwerk dar, so der Erzbischof. Er bedauert, „dass in vielen Gemeinden das Bewusstsein dafür verschüttet worden ist, dass Gott der Mittelpunkt der Gemeinde ist.“ Das müssten die Gläubigen beleben und die Routine überwinden.
Mit Nachdruck hebt Erzbischof Stankevics hervor, dass Prediger das Evangelium verkünden sollten. In der Verkündigung werde Gottes Kraft spürbar. Der Oberhirte von Riga warnte vor falschen Tönen in der Verkündigung: „Moralisierende Predigten funktionieren nicht. Die Predigt soll die Menschen daran erinnern, dass Gott lebt, gegenwärtig ist und heute handelt und das Leben verwandelt.“ Auch könnten Prediger ihre Glaubenserfahrung thematisieren. Letzteres sei unter Priestern und Bischöfen allerdings nicht beliebt. DT/reg
Das vollständige Interview mit Erzbischof Stankevics lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“.