Wer öffentlich den Islam kritisiert, riskiert sein Leben – auch in Deutschland. An dieser bitteren Wahrheit kann es seit dem brutalen und sich blitzschnell abspielenden Messerangriff auf den bekannten Islamkritiker Michael Stürzenberger am vergangenen Freitag in Mannheim keinen Zweifel mehr geben.
Stürzenberger selbst hat schwerverletzt überlebt und ist inzwischen wieder ansprechbar. Der gerade mal 29-jährige Polizist Rouven L., den der Attentäter von hinten in den Hals stach, hatte nicht so viel Glück im Unglück. Er ist inzwischen seinen Verletzungen erlegen. Der Täter, der 25-jährige Sulaiman A., ist Afghane und kam 2013 nach Deutschland. Ein islamistisches Tatmotiv liegt auf der Hand.
Flucht in Floskeln und falsche Gleichsetzungen
Fast ebenso beängstigend wie die Tat selbst sind viele der Reaktionen aus Politik, Medien und Gesellschaft. Dass Deutschlands Spitzenpolitiker, die die Gefahr des Islamismus über Jahre heruntergespielt und sie durch verfehlte Einwanderungspolitik wesentlich herbeigeführt haben, sich in die üblichen Beileids- und Betroffenheitsfloskeln flüchten, war einigermaßen erwartbar. Schwerer wiegt dagegen schon, wenn Ricarda Lang, immerhin Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, in der Talkshow von Caren Miosga den todbringenden Islamismus mit dem geschmack-, aber letztlich harmlosen Skandal-Party-Video von Sylt auf eine Stufe stellt und betont, man müsse „alle Feinde der Demokratie und der Freiheit gleichermaßen bekämpfen“.
Leider versagten auch sonst kompetente Stimmen bei der unmittelbaren Beurteilung der Geschehnisse. Rainer Wendt, Bundesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft und eigentlich für seine realitätsnahen Kommentare bekannt, sprach gegenüber der „Welt“ davon, dass „da mehrere Extremisten aufeinandergestoßen“ seien. Stürzenberger ist ein scharfer, ja radikaler Kritiker des Islam als politisch-religiöser Ideologie. Seine Waffe aber sind nicht Messer, sondern Worte. Genau das unterscheidet ihn von mörderischen Islamisten und dieser Unterschied ist einer ums Ganze.
Maßlose Wirklichkeitsverleugnung
Den Vogel allerdings dürften jene rund achthundert Menschen abgeschossen haben, die gestern in Mannheim als Reaktion auf den Terroranschlag von Sulaiman A. eine Demo gegen „Rechts“ unter dem Titel „Gegen Gewalt, Hass und Hetze“ abhielten. Man möchte in sardonisches Lachen ausbrechen angesichts einer derart maßlosen Wirklichkeitsverleugnung.
Bevor es ein politisches Handeln geben kann, das der islamistischen Gefahrenlage angemessen ist, muss zuerst die Realität schonungslos anerkannt werden. Auch lässt sich die politische Einordnung eines politischen Mordanschlages nicht mit dem Hinweis auf die Gebote der Pietät unterdrücken. Solange Politik, Medien und Teile der Bevölkerung die Augen vor dem Kern des Problems verschließen, wird die Bedrohung durch den islamischen Extremismus in Deutschland nicht abnehmen.
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