Die Zahl der in Deutschland durchgeführten vorgeburtlichen Kindstötungen ist erneut gestiegen. Im 1. Quartal 2024 wurden den Wiesbadener Statistikern rund 28.200 Abtreibungen gemeldet. Das entspricht rund 940 Schulklassen und sind 2,3 Prozent mehr als im 1. Quartal 2023. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, seien die Ursachen für diese Entwicklung anhand der ihm vorliegenden Daten nicht bewertbar. Insbesondere lägen keine Erkenntnisse über die persönlichen Entscheidungsgründe der Frauen für Abtreibungen nach der Beratungsregelung vor.
69 Prozent der Frauen, die im 1. Quartal 2024 eine vorgeburtliche Kindstötung in Auftrag gaben, waren den Angaben der Behörde zufolge zwischen 18 und 34 Jahre alt, 19 Prozent zwischen 35 und 39 Jahre. Neun Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter, drei Prozent waren jünger als 18 Jahre. Rund 42 Prozent der Frauen hatten vor der Abtreibung noch kein Kind zur Welt gebracht.
Abtreibungspille kommt bei 41 Prozent der Fälle zum Einsatz
95 Prozent der dem Amt gemeldeten vorgeburtlichen Kindstötungen wurden nach der Beratungsregelung vorgenommen. Eine Indikation aus medizinischen Gründen oder aufgrund von Sexualdelikten war in fünf Prozent der Fälle die Begründung für die Abtreibung. Die meisten vorgeburtlichen Kindstötungen (46 Prozent) wurden mit der Absaugmethode durchgeführt, bei 41 Prozent kam die Abtreibungspille „Mifegyne“ zum Einsatz. Die Abtreibungen erfolgten überwiegend ambulant, davon 84 Prozent in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und 13 Prozent ambulant in Krankenhäusern. DT/reh
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