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"Jeder Klang schafft seine eigene Ordnung"

Fontis-Chef Dominik Klenk spricht auf der UNUM über die Macht von Worten. 
Lobpreis, Gebet und Vorträge
Foto: UNUM/Franziska Faessler | Lobpreis, Gebet und Vorträge standen im Mittelpunkt bei der UNUM24 in München.

Der Leiter des Fontis Verlages, Dominik Klenk, hat am Samstag auf der UNUM24 in München über die Macht der Worte gesprochen. Ausgehend vom Schöpfungsbericht in der Bibel entfaltete der Verleger mit dem aramäischen Wort "dawar" nicht nur die Bedeutung von der Kraft des Wortes Gottes, sondern er sprach auch von der Verantwortung, die jeder Mensch habe, wenn er spreche.

Dominik Klenk
Foto: Rebecca Krä,mer | Dominik Klenk sprach über die Macht es Wortes

Gott habe uns eine Sprachkraft anvertraut, "mit der wir teilhaben an Gottes Sprachkraft", sagte Klenk. "Worte haben Kraft." Sie bewirkten etwas, so der Verleger. Bei der Erschaffung habe Gott gesprochen - "und aus Chaos entstand der Kosmos". 

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Das aramäische Wort "dawar" bringe diese Dynamik von Worten gut zum Ausdruck, erklärte er, denn es habe vier Bedeutungen: Wort, Sinn, Kraft und Tat. Weil Worte Wirkung entfalteten, gelte es, den richtigen Ton zu treffen, so Klenk, und um die zu illustrieren, schüttete er Krümel auf eine kleine Tischfläche, nahm einen Streicherbogen, strich damit über die Seitenkante des Tischchens - und der "Dreck" formte sich zu einem Muster, er strich noch einmal, und ein anderes Muster entstand. "Jeder Klang schafft seine eigene Ordnung", konstatierte der Fontis-Chef. 

Folgen der Worte

Töne und damit auch Worte hätten Folgen, schloss der Verleger. Je nachdem ob man zu einem Jungen sagt: "Aus dir wird mal ein prächtiger Mann" oder aber: "Du taugst zu nichts", löse das jeweils Unterschiedliches aus. Im ersten Fall wachse der Junge, im zweiten Fall werde er entmutigt. Er selbst habe die Kraft von Worten erlebt als er in der 12. Klasse war und eine Lehrerin ihm die Deutsch-Klausur über Goethes Faust mit den Worten zurückgab: "Dominik, du kannst schreiben."

Er sei eher ein mittelmäßiger Schüler gewesen, gestand Klenk ein. Deutsch sei nicht sein Lieblingsfach gewesen, Rechtschreibung nicht seine Stärke. Aber dieser Satz habe seine Wirkung nicht verfehlt. "Heute ist Sprache mein Beruf", sagte er.

So wolle Gott auch durch das Wort von Menschen wirken. Gott wolle, so Klenk, dass wir die Kraft und die Ermutigung durch sein Wort erfahren. Er wolle, "dass sein Wort ins Herz fällt und sein Wort uns verändert". DT/dsc 

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Lesen Sie in der kommenden Ausgabe der Tagespost eine Reportage über die UNUM24 in München.

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