Verteidigungsminister Boris Pistorius hat seine Pläne für eine neue Wehrpflicht vorgestellt: Der für die Wehrfähigkeit der Bundesrepublik notwendige Nachschub an Soldaten soll durch einen Pflichtfragebogen gewährleistet werden, den alle jungen Männer in Zukunft auszufüllen haben. Dadurch sollen sie angehalten werden, ernsthaft darüber nachzudenken und dem Staat zurückzumelden, ob sie sich einen Dienst an der Waffe vorstellen können. Auch Frauen sollen den Fragebogen erhalten, ohne allerdings verpflichtet zu sein, sich damit auseinanderzusetzen.
Kritik kam unter anderem von der CDU. Am grundsätzlichen Unterfangen der Regierung, angesichts der ausgerufenen „Zeitenwende“ die Bundeswehr auf potentielle kriegerische Herausforderungen der nahen Zukunft vorzubereiten, hat die größte Oppositionspartei nichts auszusetzen. Ihr ist vielmehr ein Dorn im Auge, dass Männer und Frauen nicht gleichbehandelt werden. Die Grundgesetzänderung, die für eine Gleichbehandlung der Geschlechter in Sachen Wehrpflicht notwendig wäre, wird von der CDU in ihrem Grundsatzprogramm ausdrücklich angestrebt.
Eine Gleichbehandlung in dieser Sache ist ein Paradebeispiel für eine Gleichmacherei, die die natürlichen und sittlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern verkennt. Für das Vaterland zu kämpfen und im Extremfall zu sterben, ist die angestammte Pflicht der Männer. Sie sind nicht zuletzt aufgrund ihrer physischen Konstitution diejenigen, die Frauen und Kinder mit allem, was sie haben, verteidigen müssen. Als es beim Untergang der Titanic hieß „Frauen und Kinder zuerst in die Rettungsboote“, war diese keine patriarchale Abwertung der Frau, sondern die selbstverständliche Ausübung einer männlichen Tugend.
Die Starken haben sich schützend vor die Schwachen zu stellen, Männer vor Frauen und Frauen vor Kinder. Dass gerade eine sich „christlich“ nennende Partei dies verkennt, ist ein schlechtes Zeichen für ihre geistige Wehrfähigkeit gegenüber den Gleichheitsideologien unserer Zeit.
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