Über 10.000 Soldaten und Soldatinnen aus aller Welt treffen sich vom 22. bis 28. Mai zur 64. Internationalen Soldatenwallfahrt in Lourdes. Auf sie wartet ein spirituelles und erlebnisreiches Programm unter dem Thema: „Kommt in Gemeinschaft hierher!“
Jedes Jahr lädt der französische Militärbischof die Militärbischöfe oder leitenden Militärgeistlichen sowie auch die Verteidigungsminister der verschiedenen Länder ein, gemeinsam mit den Soldaten und Soldatinnen an der Pilgerfahrt teilzunehmen. Organisiert und geleitet wird die Wallfahrt seit jeher von der französischen Wallfahrtsdirektion. Lourdes ist heute nicht nur ein Ort der Begegnung; für viele ist die Wallfahrt zum bekanntesten französischen Marienerscheinungsort eine Gelegenheit zum Nachdenken und Innehalten.
Lichterprozession ist Highlight der Wallfahrt
Am Beginn der Geschichte von Lourdes steht die Begegnung eines Bauernmädchens namens Bernadette Soubirous mit der weiß-gekleideten Madonna vor der Grotte von Massabielle beim Fluss Gave du Pau. Die Grotte ist heute das Zentrum des Heiligen Bezirks von Lourdes. Hier versammeln sich Gläubige zu allen Tages- und Nachtzeiten. Einen tiefen Eindruck bei der Soldatenwallfahrt hinterlässt besonders die Lichterprozession. Bei Dämmerung ziehen dabei die Soldaten singend und betend mit Kerzen in den Händen durch den Heiligen Bezirk.
Die Soldatenwallfahrt gilt als die größte europäische Friedenskundgebung katholischer Soldaten. Seit 1958 findet die Internationale Soldatenwallfahrt nach Lourdes fast jedes Jahr statt. 2020 konnte die Wallfahrt aufgrund der Pandemie nicht stattfinden; im darauffolgenden Jahr nur unter starken Einschränkungen. Die Wallfahrt entstand aus einer Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger nach dem Zweiten Weltkrieg, um einen Beitrag zur Verständigung und Versöhnung in Europa zu leisten. DT/chp
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