Mit großer Mehrheit haben sich die Teilnehmer des Synodalen Wegs für die Zulassung von Frauen zu Weiheämtern ausgesprochen. Der entsprechende Grundtext des Synodalforums „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ wurde mit 174 Ja-Stimmen angenommen, 30 Teilnehmer stimmten dagegen, sechs enthielten sich. Auch von den 67 „nichtmännlichen“ Abstimmungsberechtigten stimmten 62 für den Text. Das Papier wird nun als Arbeitsgrundlage an das Synodalforum zur weiteren Bearbeitung überwiesen.
Viele fordern Zulassung von Frauen zu allen Ämtern
Bereits in der Debatte, die der Abstimmung vorangegangen war, hatten sich zahlreiche Teilnehmer für eine volle Gleichstellung von Männern und Frauen in der Kirche sowie die Zulassung von Frauen zu allen Ämtern ausgesprochen. Allerdings gab es auch kritische Wortmeldungen, etwa vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, der Religionsphilosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz sowie der Theologin Marianne Schlosser. Letztere betonte, wenn man die durchgehende Lehre und reflektierte Praxis der Kirche verändern wolle, brauche es sehr starke Argumente. Ihrer Ansicht nach reiche es nicht, sich auf ein verändertes Rollenverständnis zu beziehen.
Zuvor war am Nachmittag bereits über zwei sogenannte Handlungstexte abgestimmt worden. Das Papier „Persönlichkeitsbildung und Professionalisierung“ aus dem Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“ wurde mit 170 Ja-Stimmen bei 17 Gegenstimmen und neun Enthaltungen in erster Lesung angenommen. In dem Text geht es um Standards der Priesterausbildung, um die Qualifizierung von Laien, aber auch um die Möglichkeit, Priester mit Zivilberuf einzusetzen.
Der Handlungstext „Prävention und Umgang mit Tätern“ aus dem Synodalforum „Priesterliche Existenz heute“ wurde mit 187 Ja-Stimmen in erster Lesung angenommen. Nur sieben Teilnehmer stimmten dagegen. Der Text befasst damit, Standards in der Behandlung von Missbrauchstätern zu entwickeln, aber auch mit dem Thema der Missbrauchsprävention. DT/pwi
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