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Botschaften auf den sozialen Medien vermitteln: Wie Instagram, Facebook und Co. ticken

Kochrezepte, lustige Videos oder etwas völlig anderes: Die sozialen Netzwerke werden einfach für alles benutzt. Das bringt immer mehr Menschen auf die Idee, sich selbst einmal als Content Creator zu versuchen und ihre Ansichten und Beiträge zu verschiedenen Themen zu posten. Dabei kommt es auf den unterschiedlichen Plattformen auf den richtigen Ton und ein paar Kniffe an, die wir uns einmal genauer ansehen möchten.
Umgang mit den Sozialen Medien
Foto: Marius Berthelsen / Pixabay

Vieles ist erlaubt – mit Grenzen

Wer die sozialen Netzwerke selbst nicht nutzt, hat oft nur die negativen Meldungen aus den klassischen Medien in Fernsehen oder Zeitung vor Augen. Tatsächlich herrscht auf Instagram, Facebook oder X nicht immer der angenehmste Umgangston, was aber hauptsächlich an der schieren Masse der User liegt. Immerhin darf dort jeder ungefiltert seine Ansichten teilen, was eigentlich eine gute Sache ist. Schließlich liegt darin viel Potenzial für Meinungsfreiheit und Kreativität, das nur leider gelegentlich überstrapaziert wird.

Doch grundsätzlich sind das tolle Nachrichten für jeden, der sich an Social Media versuchen möchte. Denn das heißt, dass keine formalen Grenzen die Inhalte einschränken. Das ist ein großer Unterschied zu klassischen Plattformen wie einer Zeitung, wo Richtlinien einzuhalten sind, vor denen es eine große Hemmschwelle gibt. Außerdem bleibt dort zu wenig Platz, um alle Facetten vollumfänglich zu beleuchten. Genau das schätzen Fans wiederum an den sozialen Medien und sind daher auch stets auf der Suche nach neuen Inhalten – die perfekten Voraussetzungen für den Einstieg.

Sogar Nischen können wachsen

Kirchliche Inhalte auf Instagram oder Facebook? Wahrscheinlich nicht das Erste, woran wir in diesem Zusammenhang denken würden. Doch tatsächlich gibt es auch dafür erfolgreiche Influencer, die über christliche Werte und Religion im Allgemeinen sprechen. Wer Ähnliches vorhat und bisher gezögert hat, sollte sich also nicht davor scheuen. Über Freewaysocial beispielsweise gibt es die Möglichkeit zu einer kleinen Starthilfe, die allerdings sinnvoll eingesetzt werden sollte.

Auch andere Nischenthemen sind in sozialen Medien mittlerweile sehr prominent vertreten. Alte Brettspiele wie Schach sorgen jeden Tag genauso für Interaktionen wie Kanäle, die sich mit veganen Rezepten befassen. Wir sehen: Die pure Größe und das damit verbundene Potenzial von Social Media erlaubt Nischen aus ihrem kleineren Dasein herauszuwachsen und irgendwann viele Follower anziehen. Mit Anbietern wie Edenboost geht das noch etwas schneller, was zeigt, wie sehr sich auf Instagram und den anderen Plattformen alles um Follower und Likes dreht.

Die Handgriffe müssen sitzen

Die vielen Freiheiten, die auf den Netzwerken herrschen, erleichtern somit den Einstieg. Trotzdem bedeutet das nicht, dass es nicht einige allgemeine Mechanismen gibt, welche die Chance auf Follower erhöhen. Auf Instagram oder Facebook wären da an erster Stelle die handwerklichen Kniffe zu nennen. Doch was ist damit gemeint? Es geht darum, dass die Fotos, Videos und Beiträge stilistisch ansprechend gestaltet sind. Bilder sollten nicht verwackelt sein, Videos brauchen eine verträgliche Länge und die Beschreibungen müssen kurz und prägnant sein. Wichtig sind zudem die sogenannten Captions, da diese direkt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Stimmen diese Handgriffe, kommt der berüchtigte Algorithmus ins Spiel.

Wenn der Algorithmus die eigenen Interessen besser kennt

Der Algorithmus bewertet anhand verschiedener Einflüsse, welche Inhalte den Nutzern gefallen könnten. Follower und Likes sind zwei dieser Einflüsse, wenngleich es nicht nur auf die pure Zahl ankommt. Einfach nur Likes und Follower zu kaufen, funktioniert deshalb nicht unendlich lange. Dafür fehlt es an der Interaktion der Nutzer mit dem Inhalt, also dem Social-Media-Engagement. Wer beispielsweise plant, einen Kanal mit kirchlichen Themen zu starten, kann das Engagement aber steigern, indem er am Ende eines Posts zu einem Kommentar aufruft.

Bei der genauen Umsetzung sind wiederum keine Grenzen gesetzt. Seine Follower nach der Lieblingsbibelstelle zu fragen, kann genauso funktionieren wie jede andere Interaktion. Wichtig ist das, da der Algorithmus daraus folgert, dass die Inhalte spannend sind und die Nutzer tatsächlich interessieren. Hat ein potenzieller neuer Follower bereits Interesse an ähnlichen Inhalten gezeigt, wird der eigene Kanal in den Feed gespült. So schaukelt sich das Spiel mit dem Algorithmus immer weiter hoch, bis irgendwann eine beeindruckende Anzahl an Followern zusammengekommen ist.

Einfach versuchen und Leute begeistern

Das alles ist natürlich nur ein grober Abriss, wie Facebook, Instagram und Co. ticken. Da ein permanenter Wandel stattfindet, ist es ohnehin am besten, seine eigenen Erfahrungen zu machen. Häufiger entstehen Social-Media-Phänomene auch aus dem Nichts und lassen sich gar nicht so richtig nachvollziehen. Trotzdem gibt es keinen Grund für Berührungsängste und selbst, wenn es nicht mit der ganz großen Followerschaft klappt, zählt zumindest der gute Wille. Der ein oder andere freut sich sicherlich über die aufgebrachten Mühen und lässt einen Follow da. 

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