Laut dem Freiburger Dogmatiker Helmut Hoping ist eine Tendenz zur Vermenschlichung von Tieren „nicht zu übersehen“. Dafür seien Beauty Lounges, Plüschtiere für Tiere und Tierkinderwägen Indizien. „Manche schreiben Tieren sogar den Status von Personen zu“, so Hoping im Gespräch mit der „Tagespost“. Das sei aber ein Irrtum: Denn mit dem Menschen als „animal symbolicum“ trete in der Natur etwas qualitativ Neues in Erscheinung. Tiere könnten zwar miteinander kommunizieren oder Ansätze zum Kulturverhalten zeigen, aber sich nicht über Dinge, Begriffe und Ideen verständigen.
Tiere können nicht auferstehen
Hoping unterstützt die Absage des Freiburger Erzbischofs Stephan Burger an liturgische Feiern für Tierbestattungen. Diese Bestattungen vermitteln, so Hoping, mit Gebeten, Segenshandlungen und christlichen Symbolen den Eindruck, Tiere würden auferstehen. „Doch es ist allein der Mensch, dem die Verheißung auf ewiges Leben gilt“, betont der Dogmatiker. Gegen die Segnung lebendiger Tiere sei dagegen nichts einzuwenden, da diese zur „guten Schöpfung Gottes“ gehören.
Laut dem Theologen seien auch Darstellungen des christlichen Paradieses mit Tiergestalten lediglich symbolisch zu verstehen. Auch die Zukunftsvision Jesaja 11,6-8 – „dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange“ – beziehe sich „auf eine Art irdisches Paradies“, nicht aber auf das ewige Leben bei Gott. „Tiere haben keinen Anteil an der himmlische Beufung“, so Hoping. DT/sdu
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