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Streit um Frauenordination bei Lutheranern

In der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) ist ein Streit um das Pfarramt für Frauen entbrannt. Im äußersten Fall droht die Spaltung.
Evangelische Pfarrerinnen
Foto: IMAGO/ (www.imago-images.de) | Pfarrerinnen: Das gibt es bisher in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche nicht. Wie lange noch?

Wenn es um das Pfarramt in den evangelischen Kirchengemeinschaften geht, beherrschen Frauen das Bild in der öffentlichen Wahrnehmung. Es gibt aber noch bibeltreue Protestanten, die die Frauenordination ablehnen. Am bedeutendsten ist hierbei die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK). Laut ihrer „Grundordnung“ ist Frauen das „Predigtamt“ bisher verwehrt.

Doch der Zeitgeist will auch an der SELK nicht spurlos vorbeiwehen. Eine Meinungsverschiedenheit in Sachen „Frauenordination“ gibt es zwar seit ihrer Gründung im Jahr 1972, doch ist nun der Streit mit neuer Heftigkeit entbrannt. Die Zahl derer, die die bestehende Grundordnung ändern wollen, wächst.

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Die Auseinandersetzung ist ein Lehrstück darüber, wie man einerseits vorbildlich um rationale Argumentation bemüht sein kann, andererseits aber die Argumente verstummen, wenn es um Machtfragen geht. Der „Atlas Frauenordination“ der SELK dokumentiert nämlich minutiös, wie die interne theologische Debatte in den letzten Jahren geführt worden ist. Die Argumente scheinen ausgetauscht, ohne dass eine Seite sich von der anderen hätte überzeugen lassen. Man ist sich letztlich sogar uneins darüber, ob es sich um eine „theologische Lehrfrage“ oder eine bloße „Ordnungsfrage“ handelt.

Die Lage ist angespannt und könnte sich schon bei der kommenden Synodaltagung in diesem Jahr weiter verschärfen. Öffentlich wollen sich weder Befürworter noch Gegner der Frauenordination äußern. Nichts weniger als die Zukunft der SELK steht auf dem Spiel. Denn im schlimmsten Fall droht die Spaltung.  DT/sost

Weitere Hintergründe zum Streit um die Frauenweihe in der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche lesen Sie in der kommenden Ausgabe der „Tagespost“, die am 25. April 2024 erscheint.

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