Die Zahl der dem Statistischen Bundesamt gemeldeten Abtreibungen ist erneut gestiegen. Das teilte die Behörde heute in Wiesbaden mit. Demnach stieg die Zahl der in Deutschland vorgenommenen vorgeburtlichen Kindstötungen 2023 gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf rund 106.000 Fälle. Das sind mehr als Großstädte wie Kaiserslautern (101.228), Hanau (101.364) oder Hildesheim (101.858) Einwohner zählen.
Statistisches Bundesamt: „Keine klare Ursache für die weitere Zunahme"
Bereits 2022 waren die dem Amt gemeldeten vorgeburtlichen Kindstötungen von 99.500 (2021) um rund 9,9 Prozent auf rund 104.000 Fälle gestiegen. Wie das Amt jetzt weiter mitteilt, ließen sich anhand der ihm vorliegenden Daten „keine klare Ursache für die weitere Zunahme im Jahr 2023 erkennen“.
96 Prozent der im Jahr 2023 durchgeführten vorgeburtlichen Kindstötungen seien nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen worden. Mit Indikationen aus medizinischen Gründen und aufgrund von Sexualdelikten vier Prozent der Fälle begründet worden. Die meisten Abtreibungen (48 Prozent) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration) durchgeführt, bei 38 Prozent sei das Präparat Mifegyne zum Einsatz gekommen. DT/reh
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.