Während sich im zweiten christlichen Jahrtausend in der lateinischen Kirche immer mehr der Primat zum Markenzeichen der katholischen Kirchenführung entwickelt hat, bildete sich in der gleichen Zeit in den (von Rom getrennten) Ostkirchen die Synodalität als Form und Stil des Hirtenamts heraus. Vorläufige Endpunkte dieser Entwicklungen waren im Westen die Dogmatisierung der päpstlichen Unfehlbarkeit durch das Erste Vatikanische Konzil und das krachend gescheiterte Panorthodoxe Konzil von 2016, jene „Heilige und Große Synode“ unter Leitung des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., bei der die Russisch-Orthodoxe Kirche durch Abwesenheit glänzte und einen historischen Schwächepunkt „panorthodoxer“ Synodalität ...
IM BLICKPUNKT
Papstprimat als Eckstein statt Stein des Anstoßes
Die katholische Kirche übt sich in Synodalität. Und der Vatikan geht beim Papstprimat in die Offensive. Beides könnte gut zusammenpassen.