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Frankreich: Laienvereinigung fordert Wiederzulassung der Alten Messe

In einer Botschaft an den Papst argumentieren die Katholiken mit Berufungen und gelebter kirchlicher Praxis.
Französische Katholiken fordern Alte Messe zurück
Foto: Marijan Murat (dpa) | Die Vereinigung "Renaissance Catholique" argumentierte in ihrer Erklärung mit "offensichtlichen Früchten" der Alten Messe in Bezug auf Frömmigkeit und Berufungen.

Die französische Laienvereinigung "Renaissance Catholique" hat Papst Franziskus aufgefordert, „um der wahren Freiheit der Kinder Gottes willen, die volle Freiheit der vorkonziliaren Liturgie zu gewähren“. Auch baten sie darum, die entsprechenden liturgischen Bücher frei verwenden zu dürfen. Die Vereinigung argumentierte in ihrer Erklärung, die sie jüngst auf ihrer Internetseite in acht Sprachen veröffentlichte, mit "offensichtlichen Früchten" in Bezug auf Frömmigkeit und Berufungen. Ziel sei es, dass die Botschaft Verbreitung unter Bischöfen und Kardinälen der Weltkirche finde.

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Weiter heißt es, die vorkonziliare Liturgie ziehe vor allem junge Menschen an und sei hilfreich für die „Bewahrung und Weitergabe des katholischen Glaubens und der religiösen Praxis inmitten eines Glaubensverlustes“, der sich vielerorts in einem Rückgang der religiösen Praxis sowie einem Rückgang der Priester- und Ordensberufungen zeige. Hinzu kämen ein Rückgang der Sakramentenpraxis und Meinungsverschiedenheiten unter Klerikern.

Mittel verteidigen, die helfen, im Glauben zu wachsen

Die massive Entchristlichung schreite im Westen so weit voran, dass der Katholizismus aus dem öffentlichen Raum zu verschwinden scheine, argumentiert die Vereinigung weiter. Der gesunde Menschenverstand verlange dringend, "allen lebendigen Kräften in der Kirche das Leben und Gedeihen" zu ermöglichen.

Es sei angebracht, "die Mittel zu verteidigen und weiterzugeben, die die Vorsehung eingesetzt hat, um es einer wachsenden Zahl von Katholiken zu ermöglichen, den Glauben zu bewahren, in ihm zu wachsen oder ihn zu entdecken." Die traditionelle Liturgie nehme hier "aufgrund ihrer Transzendenz, ihrer Schönheit, ihres zeitlosen Charakters und ihrer doktrinären Gewissheit einen wesentlichen Platz ein".

Motu proprio "Traditionis custodes" schränkte Alte Messe ein

Die Feier der vorkonziliaren Liturgie nach dem Römischen Messbuch von 1962 wurde 2021 von Papst Franziskus mit dem Motu proprio "Traditionis custodes" eingeschränkt. Bischöfe sollten nun nach eigenem Ermessen entscheiden, an welchen Orten die Alte Messe gefeiert werden könne.

Geistliche, die vor dem Papsterlass geweiht wurden und die Alte Messe feiern wollen, brauchen dafür die Genehmigung ihres Bischofs. Priester, die nach 2021 geweiht wurden, müssen diese Erlaubnis direkt beim Vatikan anfragen. Seit der Einschränkung der Feier der Alten Messe kommt es immer wieder zu Protesten. Papst Franziskus verteidigte zuletzt Anfang 2024 seine Entscheidung.  DT/dsc

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